Herbstnächte 2002, Burg Rabenstein

27.09.2002

11.30: Der Tag beginnt spät für den Herrn Hoyda, denn die Nacht davor war lang und schmutzig – er hat die sechs Folgen ?Eis am Stiel? am Stück geguckt.
Herr Devkar erwacht in Hamburg, heute muss er alleine fahren, denn die beiden anderen kommen aus dem Ruhrgebiet angereist.

13.00: Hoyda und Lottes treffen sich in Bochum. Beide fühlen sich angesichts der Weltlage unglaublich müde und starten die Aktion ?Noch ein Stündchen für den Frieden schlafen?.

14.30: Abfahrt. Wir scheißen auf die Ökosteuer und fahren mit zwei Autos aus Bochum weg. Grund: Herr Hoyda muss bis Sonntagabend auf der Burg bleiben, denn er entscheidet mit einem Arsch voll Prominenten über die Zukunft einer Nachwuchsband. Stendal Blast sind also mit drei Autos unterwegs?was kostet die Welt?

14.45: Hoyda und Lottes stehen in der Nähe von Rhynern im ersten Stau?schlappe 4 Kilometer. Kein Grund zur Panik. Ähnlich ergeht es Valek, der Hoyda anruft, um ihm per Handy den neuen Jeanette-Biedermann-Hit vorzusingen. Danke.

17.00: Im Radio heißt es: ?Ab Braunschweig Pimpelhausen 14 Kilometer Stillstand?. Und was steht auf dem Ausfahrt-Schild, an dem Hoyda und Lottes soeben vorbeigefahren sind? Genau: ?Braunschweig Pimpelhausen?.

18.00: Quälende Stunden im Verkehrschaos. Hoyda schneidet prophylaktisch eine Cola-Flasche mit seinem Schweizer Taschenmesser (Geschenk von Opa Hubert Hoyda) auf, um im Notfall sein kleines Geschäft erledigen zu können.

20.15: Knapp entgeht Kaaja dem Flaschen-Pinkeln auf einem kleinen, schmuddeligen Parkplatz inklusive Hausfrauen-Strich. Jetzt aber schnell, die Zeit drängt.

21.30: Kaaja und Bernhard erreichen die Burg Rabenstein – Valek ist auch schon da. Küsschen, Küsschen, Küsschen. An der Kasse treffen wir die süße Sina und den rolligen Robert, zwei der Organisatoren - und wieder Küsschen, Küsschen, Küsschen. Da sehen wir auch den mageren Markus und den riemigen Ronny: Küsschen, Küsschen, Küsschen. Jetzt erstmal Schluss mit der Knutscherei und ab zum Soundcheck.

22.00: Bereit für den Auftritt. Vom Gelände und dem Zimmer haben wir noch nicht viel gesehen, macht nix, ist ja anschließend Zeit. Ellen, die coolste Stagemanagerin der östlichen Hemisphäre, schickt uns auf die Bühne, denn das Intro läuft schon.

22.20: Ein flottes, ein schönes, ein prima Konzert bei eisigen Temperaturen um die 60 Grad minus. Wir spielen ein Programm der guten Laune und die Menge fordert ?Fette Beute? als zweite Zugabe, was uns sehr freut, denn das Stück ist in den Diskos landauf und –ab inzwischen ein dicker Hit. Angesichts der Kälte verzichtet Herr Hoyda auf seine famose Sexhosen-Einlage – umsonst, wie sich wenig später rausstellt.

23.30: Wir sind zufrieden, das Publikum schien es auch zu sein; Zeit also, die Unterkunft zu beziehen: ein 5-Bett-Zimmer. Ordentlich, sauber, leider voller Mücken. Valek legt sich kräftig ins Zeug und läuft Mücken-Amok. Am Ende macht er sich 35 Kerben in sein Bowie-Messer.

01.00: Essen und trinken im Backstage. Es gibt so was wie?äh, keine Ahnung. Aber es schmeckt. Das Bier ist auch gut. Zeit, Kontakte zu pflegen. Erti, der olle Labelfatzke, taucht aus dem Nichts auf und verbreitet gute Stimmung. Meister Peter Matzke und seine Lieblingsband halten einen Plausch. Herr Hoyda lernt Kai, den Keyboarder von Mazeland, kennen – ein guter Mann. Jetzt hat er einen in der Hinterhand, falls Valek Probleme macht:-)

03.00: Die Nacht ist längst nicht rum, zumindest nicht für Hoyda. Lottes und Devkar gehen in die Falle, Hoyda besucht noch die Burg-Disko und zieht sich das Programm von Top-DJ-Markus Müller rein. Gute Sache, so eine Diskothek; da kann man richtig abtanzen.

05.30: Ende aus, Micky Maus. Hoyda ist stramm wie eine Haubitze und geht ins Bettchen. Doch er liegt noch lange wach und lauscht der Schnarcherei von Lottes. Außerdem?aber das gehört nicht hierher!


28.09.2002

13.30:
Aufstehen. Valek hat schon gefrühstückt – und sogar noch Brötchen abgekriegt. Hoyda und Lottes machen lange Zähne: Körnerbrot!

14.30: Hoyda verteilt die Gage: Lottes 10.- Euro, Devkar 10.- Euro. Er selbst bleibt bescheiden und behält die restlichen 5.- Euro. Glückliche Gesichter.

15.00: Abschied. Lottes fährt zurück nach Bochum, Devkar zurück nach Hamburg in seinen neuen Schrebergarten. Hoyda bleibt auf der Burg wegen der Jury am nächsten Tag.

17.30: Hoyda spürt, wie ihn eine Grippe angreift. Rauher Hals, Frieren, Herzschmerzen, Thrombose, Zwangsgedanken – alles typische Symptome. Er beschließt, schnellstens ins Bett zu gehen. Doch leider liegt sein Zimmer direkt neben der kleinen Bühne, auf der es lautstark zur Sache geht. Also packt er seine sieben Sachen, setzt sich ins Auto und sucht ein Hotel mit Wanne und Erwachsenen-Videokanal.

20.15: Ein kleines Hotel direkt an der A 9 wird sein Zuhause für eine Nacht. Er nimmt ein heißes Bad und denkt über Kartoffelernte nach.

21.00: Schnell noch das Fernsehen anmachen: ?Verstehen Sie Spaß?? mit Frank Elstner. Neben dem hat Hoyda mal in einer Lufthansa-Maschine gesessen auf dem Weg nach Wien. Damals wollte ihn sein alter Kumpel Zimbl von der Popgruppe The Bates unbedingt beim Videodreh als Eisverkäufer durchs Bild laufen lassen. Aber zurück zu Elstner: Der ist einfach zu nett, den will keiner mehr im deutschen Fernsehen. Die Sendung ist so öde, dass Hoyda einschläft. Er träumt von Edmund Stoiber in Strapse und Lackmantel. Das ist viel besser.


29.09.2002

09.00:
Hoydas Handy klingelt: Erti. Er meldet, dass Stendal Blast eine goldene Schallplatte kriegt für 150000 verkaufte Einheiten.

09.05: Hoyda wacht auf –leider alles nur geträumt..

09.15: Einsames Künstler-Frühstück im Hotel. Schlecht aufgebackene Mini-Brötchen und glibberiges Rührei. Nichtmal die Bierwurst ist ein Hit.

11.00: Hoyda ist wieder auf der Burg. Großes Hallo.

14.00: Die Wettbewerbs-Jury kommt zusammen: Robert, Sina, Markus, der heitere Frank D?Angelo, Olli vom Werk II, Erti und Jenne, Herr Burton und Herr Junge und Herr Hoyda.

14.30: Die erste Band beginnt.

18.30: Die letzte der fünf Bands ist fertig.

19.00: Die Jury kommt zusammen und übt sich in Demokratie. Die Entscheidung findet Ihr sicher unter www.adlunam.de !

20.00: Es wird dunkel. Herr Hoyda fährt zurück, denn morgen muss die Bio-Tonne rausgestellt werden. Abschied von den lieben Leuten und viel Freude auf ein Nächstesmal. Die Herbstnächte 2002 waren eine fantastische Veranstaltung und haben eine große Zukunft vor sich, keine Frage. Nicht zuletzt, weil so viele gute Damen und Herren daran arbeiten.

00.00: Hoyda gibt alles bei Tempo 250.Der Audi röhrt. Egal.

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