Xtreactor-Festival, Arnheim

29.06.2002

07.30: Früh aufstehen ist angesagt: Valek erwacht mit dem Kopf im Gasherd (Gott sei dank nicht eingeschaltet), Kaaja schlägt die Augen auf dem Küchentisch liegend auf, seine Hände in einem Euro-Nutella-Glas...was für eine Party gestern!

08.00: Streit ums Bad.

08.15: Wir verlassen die Wohnung Richtung Holland. Wo ist dieses Holland überhaupt? Ratlosigkeit. Valek fragt einen Mann mit Holzklotschen, der unten vor der Tür Gouda-Brötchen verkauft: er kennt sich aus. Glück muß man haben.

10.00: Das Emsland, durch das wir auf der A1 fahren, dürfte durchaus als riesiger Truppenübungsplatz benutzt werden...kaputtmachen kann man da nichts. Ständig ein Geruch von Kuhscheiße im Auto, herrlich.

11.00: Bernhard fährt aus Bochum los; er braucht nicht so lange wie wir. Kaaja und Valek sind in Gedanken bei ihm.

12.30: Soundcheckzeit für Stendal Blast, aber wir stehen im Stau vor Arnheim. Als Profi macht man sich da aber keine Sorgen. Kurzes Telefonat mit dem Veranstalter, nach dem alles unklarer ist als vorher - Handys sind scheiße.

13.30: Arnheim besteht eigentlich nur aus Einbahnstraßen, Frittenbuden, Kreisverkehren und einem unübersichtlichen Schilderwald. Große Verzweiflung. Plötzlich entdeckt Valek den Club - doch zu spät. Erneut müssen wir 130 km durch die Innenstadt fahren, um zurück an die Stelle zu kommen.

14.00 Geschafft! Parkplatz gefunden. Valek leert den Aschenbecher mitten auf der Straße aus und fängt sich beinahe einen Kopfschuß von einem militanten Wasserschützer ein. Nur einem auf diesen Mann stürzenden Panzerschrank haben wir es zu verdanken, daß unser Valek noch lebt.

15.15: Der Veranstalter Kees und seine Crew sind nette Leute, das Festival ist schon in vollem Gange. Wir laden zwei durchgeknallte Mädels ins Auto und lassen uns zum Hotel führen. Erstmal ab ins Bett, bißchen knacken. Die Toilette ist auf dem Außenflur und nichts für Leute mit langen Beinen...Valek holt sich beim Stuhlgang blaue Flecken an den Kniescheiben. Im Zimmer hängt ein Aufkleber mit der Aufschrift "No (soft) drugs"! Was heißt das? Heroin erlaubt? Koksen erwünscht? Extasy erbeten?

18.00: Mal wieder aufwachen und zurück in den Club. Doch vorher brauchen wir FLEISCH. Da es im Club nur vegetarisches Unkraut gibt, machen wir uns gemeinsam mit einer merkwürdigen Frau, die Sex haßt und nierenkrank ist, auf die Suche nach einer FLEISCHBUDE. Für jeden gibt es Shoama-Menu. Lecker.

20.00: Zurück im Club: Nervosität macht sich breit...Ihr kennt das ja schon. Herr Hoyda fragt, ob er das alles noch haben muß. Bernhard und Valek verdrehen die Augen...

21.10: Wir sind hier falsch. Man versteht uns nicht. Herr Hoyda versucht es auf Englisch - ohne Erfolg. Es ist enttäuschend leer im Club, das Festival macht Miese. Von der Empore lacht sich Oliver Reimann (Neuroticfish) kringelig über unsere Performance. Arsch. Ein paar klatschen, ein paar pennen, ein paar beleidigen uns, weil wir Deutsche sind. Als könnten wir was für den alten Deutschland-Holland-Konflikt! Tapfer reißen wir unser Programm runter - gnadenlos. Die sollen leiden, die Käsefüße.

22.00: Die Schlacht ist geschlagen...Holland gehört wieder uns!

23.00: Herr Hoyda sackt die fette Gage ein und schmeißt Lokalrunden: hier ist der Euro noch was wert!

00.00: Rückfahrt. Wir entschließen uns, die Nacht nicht in Feindesgebiet zu verbringen. Wir brauchen 4 Stunden, um die Autobahn zu finden. Egal.

05.00: Zurück in Hamburg. Vor der Tür kämpfen Nutten um die letzten Freier, irgendeiner verschluckt sich an einem Zug aus der Crack-Pfeife, ein Käuzchen ruft. Gleich ist Endspiel. Wir werden zweiter.


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